Fam. Karl

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Geschichten

      Geschichten schreiben, ich hab es probiert.

                             Hier das Ergebnis

         


   Das Weiherfischen

Die Badesaison im Schnaittacher Freibad war zu Ende. Die Zeit des Hopfen-
zupfens, der Kartoffel-und Rübenernte oder des Abfischens der Weiher war da,
mit einem Wort: Es war Herbst.
Wenn ich da so an meine Kindheit zurückdenke, für ein paar Groschen
Hopfen gezupft, eine "Watschn" bekommen, weil man einen anderen Hopfenzupfer
seinen Korb angestossen hat so dass der leichte Hopfen zusammengesackt ist und er
mehr zupfen musste.
Oder nach dem Kartoffel klauben ein Feuer mit dem trockenen Kartoffelkraut geschürt,
in der Glut Kartoffeln gebacken, bis sie außen schwarz, innen meistens nur halb
durch waren, aber besser schmeckten als heutzutage so manches " feine Essen ".
Oder aber "Bettbrunzer" stehlen: Das waren weiße Rüben, deren anhaftende Erde
an der Hose abgewischt und mit den Zähnen geschält wurden.
Sie waren scharf wie Nachbars Lumpi und machten ihrem Namen alle Ehre.
Das Schönste für uns Buben aber war das Abfischen der Weiher.
Kein Weiher wurde gefischt ohne dass wir in der Nähe, das heißt im Weiher
oder im Ablassgraben waren und dabei bis zu den Ellbogen im Schlamm steckten,
um nach kleinen Karpfen und Schleien zu suchen.
Ich kann mich noch gut erinnern, es war in der 6. Klasse, wir Buben hatten
erfahren, dass am nächsten Freitag der Schnaittacher Bürgerweiher abgefischt
werden sollte.
Vor der Schule waren wir schon in voller Aktion. Dem Hl. Nepomuk, einer
Steinstatue, die am Weiher stand, die Schultasche anvertraut, Schuhe und Strümpfe
ausgezogen, die Hosenbeine aufgekrempelt. So standen wir bis über beide Knie
im Schlamm und fischten was das Zeug hielt.
Darüber vergaßen wir fast die Schule. Kurz vor 8 Uhr dem Hl. Nepomuk die Schultasche
wieder abgenommen. Gerade noch rechtzeitig zum Schulbeginn kamen wir in
unser Klassenzimmer und auf unsere Plätze, als auch schon unser Klassenlehrer
ins Zimmer kam.
"Ja was ist denn das für ein fürchterlicher Gestank", und seine Blicke gingen
sofort in unsere Richtung, denn er kannte ja seine Pappenheimer.
Mit ein paar Watschen wurden wir zum Waschen und Umziehen nach Hause geschickt.
Vor dem Waschen setzte es daheim noch eine Tracht Schläge.
Wieder in der Schule durften wir am Nachmittag die verlorene Zeit nachsitzen.
Das war für uns eine größere Strafe als die Schläge, denn an Nachfischen war an
diesem Tag nicht mehr zu denken.
Wenn ich daran denke, dass man für ein Vergehen gleich 3 mal bestraft wurde,
finde ich es heute noch ungerecht.
Doch so an meine Kindheit zurückgedacht: Keine Watschen kein Hose-Stramm-Ziehen
hat uns geschadet.
Meine " Kärpfler " und meine " Schleierler " die in einem Einmachglas am Fensterbrett
standen, mit Semmelbrösel gefüttert wurden bis der Nachbars Kater sie alle geholt hatte,
möchte ich auf keinen Fall vermissen.
 

   

 

Das Feuerwehrauto.

Frei nach Klaus Karl Kraus

 
In der Zeit, in der diese Geschichte spielt, hatte ich eine große Leidenschaft:
Das Feuerwehrauto im Karussell auf der Schnaittacher Kirchweih.
Nicht das Rennauto, nicht das Polizeimotorrad, der Omnibus oder irgendein anderes Gefährt durfte es sein, nein nur das Feuerwehrauto. Vielleicht lag es an der Glocke, die rechts hinter dem Fahrersitz von der Decke herabhing. Eine abgegriffene Kordel baumelte aus der stanniolfarbenen Glocke. Daran zog ich, nein, riss ich, sobald ich im Feuerwehrauto saß.
War das Feuerwehrauto besetzt, was zwar selten vorkam, brachten mich weder gutes zureden, noch Drohungen meiner Mutter auf das Karussell. Vor dem Karussell suchte ich zuerst mein geliebtes Feuerwehrauto in dem Gedränge von Eltern - Großeltern - und Kinderbeinen.
Das Gewühl wäre längst nicht so schlimm gewesen, wenn nicht jeder der kleinen Fahrgäste sein Lieblingsfahrzeug gehabt hätte.
Und es war ein Chaos jedesmal bevor die Fahrt wieder losgegangen ist, ein Geschrei und ein Getue,
„des ist doch Wurscht, obbst aff dem Polizeimotorrod hoggst oder in dem bläiden Bus,  Bangert, schrie entnervt ein Vater, mit Schweiß auf der Stirn."
Sein Sprössling brüllte Mordio, als ihn sein Vater gewaltsam auf die dämliche Mondrakete presste.
„Im Ommnibus fahlen, bitte bitte Pappa im Omnibus fahlen,"
und der erst drei Wochen Windellose schrie als ob sie ihn wieder angelegt wurden,
„ Ja etz gib halt ah Ruh, die scheiß Dinger fahr 'n doch alle blouß im 'Kreis rumm."
Nichts aber auch gar nichts hat dieser Ignorant verstanden, aber schließlich
resignierte der Erwachsene Zweibeiner. Er nahm das heulende Bündel hoch, das beruhigte sich sofort, und er suchte den Bus. Da hupte es ganz gewaltig.
„Bitte zurücktreten!"
Eltern- und Großelternarme waren noch am stemmen, heben, schwingen.
Eltern - und Großelternstimmen waren noch am beschwichtigen, versprechen, drohen.
Schlimm wenn zwei Erwachsene auf das gleiche Gefährt zu stürmten.
Da gab es beispielsweise nur ein Polizeimotorrad. Oft brachte ein Rempler den Sieg um Fingersbreite.
Einmal ließ ein Opa bei diesen entscheidenden Sekunden des Sitzplatz-Rodeos seinen Enkel einfach stehen, stürzte alleine los, hatte den Konkurrenten um das Polizeimotorrad um Armeslängen geschlagen ,stand schwer atmend gebückt da, beide Hände besitzergreifend um den Lenker gekrallt.
„Na Opa wollmer g'wieß selber fahrn odder derf meiner?
sagte triumphierend ein mittdreißiger im verschwitzten Nylon-Hemd.
Der Opa drehte sich um, suchte nach seinem Enkel ohne aber dabei den Lenker loszulassen.
Der Vater schwang seinen Jüngsten zwischen den Armen des Opas hindurch auf das Polizeimotorrad.
„Dou schön hupen Peter,"
und drückte den Zeigefinger seines Sohnes auf den grauen Knopf.
„also so ein Rüpel",
stieß der Opa immer noch außer Puste hervor.
Sein Enkel hing inzwischen an seinem linken Hosenbein.
„Motolad, Opa Motolad fahlen," schluchzte der eine.
„Losfahlen, losfahlen," gluckste glücklich der andere.
Meine Mutter hatte ihre Lektion längst gelernt. Sie wusste, ich fuhr nur im Feuerwehrauto. Sie bugsierte sich und mich immer genau dorthin, wo mein Stargefährt stoppte. Dort warteten wir immer eine Fahrt ab, denn der Karussellführer bremste zuverlässig immer an der gleichen Stelle. Dann nahm sie mich auf den Arm, zwei drei große Schritte, und ich saß auf meinem Traumplatz.
Wie ich sie dafür bewunderte und liebte.
Die Linke am elfenbeinfarbenen Lenkrad, die Rechte an der Feuerwehr - Glocke, und, wie gesagt: Ich zerrte unentwegt daran und war glücklich. Während der Fahrt bimmelte ich was die Kordel hergab, lies dabei meine Mutter nie aus den Augen. Das Karussell hielt genau, wo sie stand. Am Ende der Fahrt kam sie und drückte mir noch einen weiteren kreisrunden Chip in die Hand und einen Kuss auf die Backe.
Küsse in der Öffentlichkeit waren sonst strikt verboten. Aber für den roten Chip ließ ich ihren feuchten Liebesbeweis schon einmal durchgehen. So saß ich dann, den Chip ganz fest in meiner Linken.
Um mich herum tobte schon wieder der Sitzplatzkrieg.
Ein Zwerg weigerte sich die Fahrzeugwahl seiner Oma zu akzeptieren.
Des Enkels Wort war für sie Gebot, deshalb wollte sie ihren Fehler korrigieren. Aber alle anderen Zwergenverkehrsmittel waren längst besetzt.
„Bleib fei hock'n Waggerler wenn des Karusell lousfährt! Und bei der nächst'n Runden derft dann umsteing'n."
Aber die Kinderfüßchen hörten nicht, stiegen sofort um. Steuerten zielstrebig auf den heillos überladenen, grünen Sportwagen zu. Ohnmachtsschreie seiner Oma begleiteten diese halsbrecherische Aktion.
„Wie offt fährst'n du nu?" herrschte mich ein Fahradiba Frisur an.
An ihrer Hand ein rothaariger Matrosenanzug.
Der Chip in meiner Hand machte mich kess. „Nu dreihundert mal"
Für den Matrosenanzug, der mühsam, aber stolz gerade bis 11 zählen konnte, überstieg die Zahl 300 bei weitem die Schmerzgrenze; er heulte sofort
hemmungslos los.
Da hupte es gewaltig. „Bitte zurücktreten!
Glückliche kleine mit Sitzplatz wurden zurückgelassen.
Unglückliche, hübsch angezogene, strampelnde, kreischende Kinderkleiderbündel
ohne Sitzplatz, vom Karussell heruntergehoben.
Wie geprügelte Hunde kamen die Väter mit ihrem wimmernden Nachwuchs zu ihren keifenden Weiber zurück.
„Des konnst also ahh net" fauchte die Alte.
„abber.. abber ich... abber ich …." stotterte der Arme.
Das Karussell fuhr stockend an. Meine Mutter ließ ich nicht aus den Augen.
Ich bimmelte , lenkte, war unterwegs und alle fuhren mir hinterher.
Mir, dem Feuerwehrkommandanten, der unentwegt klingelte.
Bei den riesigen Kastanien sah ich kurz meine Mutter nicht mehr. Doch Sekunden später kam sie wieder in mein Blickfeld. Stand lachend, zufrieden da, beide Hände umfassten ihre Handtasche. In dieser lagen bestimmt noch mehrere Plastik -Chips für weitere Feuerwehrauto - Einsätze.
Tausend Glühbirnen strahlten, wechselten ihre Farben.
Die Scheibe, auf der die Fahrzeuge montiert waren, brummte zufrieden.
Im Kindergarten brennt es, meine Freunde, Tante Rosi, mein Holzsegelschiff, alles in größter Gefahr.
Doch ich war unterwegs.
Und hinter mir her: Polizeimotorräder, Mondraketen, Busse, Sportwagen. Fahrräder wichen vor mir aus.
Meine Mutter sah ich, gleich verschwand sie bei den Kastanien, jetzt sah ich sie wieder. Die Gesichter der Wartenden, die das Karussell säumten, verwischten, die Fahrt wurde immer rasanter, und ich bimmelte unentwegt;
Mutter, Kastanien, bimmeln... Mutter, Kastanien, bimmeln... Mutter, Kastanien... Heute, wenn ich vor dem Karussell stehe, ist der Zauber verflogen. Eine kreisrunde Scheibe, aufmontierte Pampas - Fahrzeuge. Damals:
Jede Fahrt ein unnachahmliches Abenteuer.
Langsam stoppte das Karussell.
Stoppte bei den dunklen Kastanien.
Große und Kleine stürzten auf mich zu.
Ein Großer hob mich aus meinem Feuerwehrauto.
Allein stand ich auf dem Karussell, ohne Mutter, ein gewühle, ein geschubse, ich begann zu weinen.
„Ich hobs doch g'wusst des scheiß Feuerwehrauto hat sich verfarhrn, des Feierwehrauto iss grad aus g'fahhhrn.
Weit weg von meiner Mutter, weg von der Kirchweih, weg von Schnaittach.
Als dann plötzlich meine Mutter vor mir stand, konnte ich es gar nicht fassen. Erlöst von dem Alptraum durfte ich nach diesem Schreck natürlich noch ein paar mal fahren.
Womit? Na dreimal dürft ihr raten!
Im Feuerwehrauto, des war doch klar.

 

Der Kree,  a Gedichtler frei nach’n Gröschl’s  Hans

Zum Heiner sacht der Girch:” Waßt waas,      ich hab an Kree dahamm vo meiner Baas:

den mach i heit , ich laad di ei,     dou kummst zu mir und haust gscheid nei!

An Pressack gibt’s mit Zwieberla,     als Beilach Kees vom Zieberla,

dau strei mer dann den Kree nu drieber,    dou bleib bestimmt davo nix ieber

 

Der Girch dahamm gib si a mieh,    er reibt den Kree zu aner Brieh,

 streit drieber dann die Zwieberla,     gleich mit dem Kees vom Zieberla,

und schließlich schmeißt der gute Girch,    a Mordsdrumm Pressack in des Gwirch.

 

Bevur er nu sei Zeich probiert,     kummt scho der der Heiner reinmaschiert.

“An Guudn!” sacht er und bleibt stieh,    “in deiner Kuchn riechts net schieh!

Wos stinkt’n dou, iss dees dess Gmieß?     odder sinns am End gar deine Fieß?”

 

Der Girch denkt an sein Kree und lacht,    ”i hob a brima Essen gmacht,

 vo Dir wir i mieh grood schiniern,    ob Gmieß ob Fieß, i tu’s brobiern!”

 

Und scho daucht er sein Löffl ei     und schiebt nern dief in’d Goschn nei!

Doch kaum hat er den Kreebrei gschluckt,    dou zieg’s nern zamm, er schwitzt, er zuckt,

er schnappt nach Luft, wird immer blasser,    und schließlich greint er Rutz und Wasser.

 

Der Heiner schittlt glei sein Freind    ”i kaa net seeng wenn aaner greint!

Du greinst ja wia der letzte Hund!    mei guter Girch sooch mier den Grund!”

Aach sacht der Girch und reibt die Augn,    i grein net leicht, des dertft mer glaum!

Doch mieh hauts packt! Ich grein doch blouß,    wall i an jemand deng’n mouß!

 

I hob grood an mei Tanter dengt,    die hout mir manches Märgla gschenkt!

Des war a Frau mei Tanter Miener,    doch blouß weng der hob ich su griener!”

Der Heiner maahnt:”Du gute Sau,   greinst wecher aner doutn Frau!

Mir, glab mers, konn des net passiern!    Doch etz will ich dein Kree brobiern!”

 

Und scho daucht er sein Löffl ei   und schiebt nern dief in’d Goschn nei!

Doch kaum hat er den Kreebrei gschluckt,   dou zieg’s nern zamm, er schwitzt, er zuckt,

er schnappt nach Luft, wird immer blasser,    und schließlich greint er Rutz und Wasser.

Der Girch der schittlt glei sein Freind:    “etz bist es Du, der blötzlich greint!

Du greinst ja schlimmer wie a Hund,    wos houst denn Du etz fir an Grund?”

 

Der Heiner schneitzt si, jammert flennt,    und mahnt “i hob doch a Dei Tander kennt.”

 

 

Die Schnaittacher „Weiherscheißer“

 

Wir Schnaittacher wurden, solange ich denken kann, immer nur die „Weiherscheißer“ genannt.

Woher das vermeintliche Schimpfwort kam, wusste von uns Jungen damals keiner.

Es war halt Schnaittachs wunde Stelle und wen wir auch fragten, keiner wollte uns Auskunft geben.

In der Fernseh- und Computerlosen Zeit hat es uns trotzdem nicht an Abwechslung gefehlt.

So manche Jugendstreiche führten damals zu strengen Verwarnungen durch unsere beiden Polizisten; denn Schnaittach hatte zu dieser Zeit noch eine eigene Polizeistation.

Für Gartentürchen vertauschen, Mitternachtsständchen singen oder mitten in der Nacht einen Glockensturm veranstalten mussten wir dazwischen auch mal einen Samstag als Strafe im

Schnaittacher Krankenhaus Holz schichten.

Was uns aber immer noch ärgerte war, wir wussten einfach nicht woher der Schimpfname „Weiherscheißer“ kam.

Nach längerem Suchen fand sich doch ein älterer Schnaittacher, der bereit war, uns die Geschichte, wie Schnaittach zum Weiherscheißer kam, zu erzählen.

Der Bürgerweiher war, bevor er so weit eingefüllt wurde wie man ihn heute kennt, um etliches größer. Seine Ufer gingen von der Badstraße bis zur Simonshofer-Straße ausgenommen einem kleinen Gehweg bis hin zur Nürnberger Straße.

Große Pappeln und dicke Weiden standen rings um den Weiher, und den Bauern stand das Jahr über der Weiher als Viehtränke oder Waschanlage für Ihre Fuhrwerke zur Verfügung.

Im Herbst wurden die Fische entnommen und im Winter konnten wir Schlittschuh laufen. Auch nutzten die Brauereien den Weiher zum „Eismachen“, denn Kühlschränke waren Mangelware.

Die Eisstangen  wurden dann in Stroh gepackt und dienten im Frühjahr und im Sommer zur Bierkühlung.

Zurück zum „Weiherscheißer“

„Ich weis auch nimmer genau, in welchem Jahr es war als, die Schnaittacher ihren Weiherscheißer bekamen“ erzählte uns der alte Schnaittacher, „aber eines Tages wurde an der Nürnberger-Straße neben einer alten Weide ein Sockel gemauert, und nach einigen Tagen ein Heiliger Nepomuk daraufgestellt, um ihn am folgenden Sonntag feierlich einzuweihen.

Wie so üblich in dieser Zeit nahmen auch einige Bewohner der Nachbarorte an dieser Weihe teil. Dabei stellte ein Besucher fest, dass der Hl. Nepomuk verkehrt auf seinem Sockel stand.

Man war der Meinung dass der Schutzheilige der Ertrinkenden mit dem Gesicht übers Wasser zu sehen hat, um dann bei einem Unglück helfen kann und nicht so wie bei den Schnaittachern sein Hinterteil in den Weiher streckt“.

Es kam wie, es kommen musste, einer sagte laut „schaut hin die Schnaittacher haben sich einen Weiherscheißer auf ihren Sockel gestellt“.

Nun wussten wir woher der „Schimpfname“  kam und beschlossen, dies zu ändern.

Ausgangspunkt unseres Unternehmens war, wie zu dieser Zeit bei uns so üblich, das Gasthaus Blasi unser Stammlokal am Marktplatz.

Bewaffnet mit Schraubenschlüssel und Rohrzange machten wir uns auf den Weg zum Weiher, um das Schnaittacher Schimpfwort endlich in die richtige Richtung zu drehen. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir die vier Schrauben im Sockel lösen konnten. Den Hl. Nepomuk dann umzudrehen und wieder auf seinen angestammten Platz fest zu schrauben war dann eine einfache Sache.

Endlich war das Schnaittacher Schimpfwort, wie wir dachten, aus der Welt geschafft.

Stolz auf unser Werk machten wir uns auf den Rückweg zum Gasthaus Blasi wo wir mit einem Bier auf unsere Nacht und Nebelaktion  anstoßen wollten. Kaum saßen wir am Tisch, als die Türe zum Gastraum aufging und unsere beiden Schnaittacher Dorfpolizisten herein kamen. Zielsicher kamen sie zu unserem Platz, winkten mit dem Finger und dann kam der Satz

„geht’s Buam dreh mern widder um“.

So mussten wir unter Polizeischutz das Schnaittacher Schimpfwort wieder in seinen Urzustand versetzen.

Noch heute, wenn ich am Schnaittacher Bürgerweiher vorbei gehe und den Hl. Nepomuk auf seinem Sockel sehe, hab ich die Geschichte-  die sich so oder so ähnlich zugetragen hat - vor meinen Augen. Einfach nur daran zu denken entlockt mir ein stilles Schmunzeln.       Hans Karl

 

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